Ein Mann hinter einem roten Ordner im Landgericht Dessau-Roßlau

Sachsen-Anhalt 347 Taten: Trainer gesteht Missbrauch an Mädchen

Stand: 08.05.2024 17:16 Uhr

Ein Mann aus Dessau-Roßlau soll mehrere Jahre lang ein Mädchen missbraucht haben – seit Mittwoch muss er sich deshalb vor dem Landgericht verantworten. Er war der Sporttrainer des mutmaßlich geschädigten Mädchens. Der Prozess begann mit einem weitgehenden Geständnis.

Von MDR SACHSEN-ANHALT

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Am Landgericht Dessau-Roßlau hat am Mittwoch der Prozess gegen einen Sporttrainer begonnen, der jahrelang ein Mädchen missbraucht haben soll. Zu Beginn der Taten soll das Kind neun Jahre alt gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann aus Dessau-Roßlau schweren sexuellen Missbrauch von Kindern in Tateinheit mit sexuellem Missbrauch von Schutzbefohlenen in 347 Fällen vor.

Der Trainer habe laut Anklage jahrelang das Abhängigkeitsverhältnis zu seinem jungen Schützling ausgenutzt. Vorschub leistete die Tatsache, dass er das Mädchen wegen dessen großen Talents und der sportlichen Erfolge im Einzeltraining betreute. Er soll die Taten zwischen 2017 und 2020 verübt haben.

Prozess beginnt mit weitgehendem Geständnis

Der Prozess am Landgericht Dessau-Roßlau begann mit einem weitgehenden Geständnis nebst Entschuldigung durch den Angeklagten, verlesen von seinem Anwalt. Womöglich bleibt dem heute 16-jährigen Opfer damit ein persönlicher Auftritt vor Gericht erspart. Am Ende missbrauchte er die heranwachsende Sportlerin nach eigenen Angaben bis zu 3 mal pro Woche.

Der 53-Jährige sitzt derzeit in Untersuchungshaft, vorbestraft ist er nicht. Für die Hauptverhandlung sind insgesamt vier Verhandlungstage geplant. Am nächsten Verhandlungstag soll eine psychiatrische Sachverständige befragt werden, die sich eingehend mit dem Opfer beschäftigt und unterhalten hat.

Landgericht Dessau-Roßlau von außen

Der Missbrauchs-Prozess findet am Landgericht Dessau-Roßlau statt.

MDR (Susanne Reh, Luise Kotulla)