Die Tüpfelbeutelmarder Jessie und James (undatierte Aufnahme).

Bedrohte Tierarten in Australien Baby-Boom bei Tüpfelbeutelmarder und Co.

Stand: 08.12.2023 10:53 Uhr

Der Tüpfelbeutelmarder, das Langschnauzen-Kaninchenkänguru und der Tasmanische Teufel haben eines gemeinsam: Sie sind vom Aussterben bedroht. Eine australische Tierschutzorganisation hält mit einem Zuchtprogramm dagegen - offenbar mit Erfolg.

Zuchterfolge bei seltenen Tierarten in Australien: Im Rahmen des Zuchtprogramms der Tierschutzorganisation Aussie Ark sind zu Beginn des australischen Sommers zahlreiche Jungtiere geboren worden - darunter Tasmanische Teufel, Tüpfelbeutelmarder, Langschnauzen-Kaninchenkängurus und Rote Rattenkängurus.

"Auf dem australischen Festland sind der Tasmanische Teufel und Tüpfelbeutelmarder ausgestorben, daher ist es etwas ganz Besonderes, ihre Jungen hier herumhuschen zu sehen", teilte Aussie Ark mit. Wie viele Tiere geboren wurden, schrieb die Organisation nicht.

Fünf Tasmanische Teufel ausgewildert

Viele der von den Tierschützern betreuten Tiere tragen in den Wintermonaten ihre Jungen aus. Aussie Ark will mit seinem Zuchtprogramm zur Rettung bedrohter endemischer Arten beitragen. So gab es bis vor wenigen Jahren die Tasmanischen Teufel nur noch auf der Insel Tasmanien, der sie auch ihren Namen verdanken. Dort war ihr Bestand aber wegen einer Krebsart bedroht.

Vor zwei Tagen konnten nun fünf Tiere in einem Schutzgebiet des Barrington-Tops-Nationalparks etwa 270 Kilometer nördlich von Sydney in die Freiheit entlassen werden.

Der Beutelteufel Violet (undatierte Aufnahme).

Der tasmanische Beutelteufel "Violet" bekommt einen Gesundheits-Check.

2020 hatte die Organisation 28 der schwarzen Raubtiere, die keine Krankheitszeichen zeigten, in einem Reservat nördlich von Sydney freigelassen. Rund 3.000 Jahre nach dem Aussterben der Beutelteufel auf dem Festland wurden dort seither erstmals wieder Junge in Freiheit geboren. Im August sei dort das 500. Tier, das aus der Zucht von Aussie Ark stammt, zur Welt gekommen, hieß es.

Känguru gilt als "Tierische Feuerwehr"

Die Organisation konnte in diesem Jahr zudem laut eigenen Angaben 20 Langschnauzen-Kaninchenkängurus in einem Schutzgebiet in New South Wales freilassen. Das Tier steht auf der Roten Liste der IUCN und gilt als gefährdet. Es ist eines der kleinsten und ältesten Mitglieder der Känguru-Familie.

Von Experten wird es auch als "tierische Feuerwehr" bezeichnet. Die zwischen einem halben und eineinhalb Kilogramm schweren Tiere fressen laut der Organisation in erster Linie unterirdisch wachsende Pilze und Trüffel. Beim Ausgraben mit den Vorderpfoten wirbeln sie große Mengen an Laub auf dem Waldboden auf und graben den Boden um. So werde der Boden feuchtgehalten und die Kraft von Buschfeuern abgeschwächt, teilte Aussie Ark mit.